Gück lässt sich nicht kaufen – aber man kann ziemlich genau messen, wo es zu Hause ist. Der Glücksatlas 2025 zeigt einmal mehr, wie zufrieden die Menschen in Deutschland wirklich sind – und wo sie es am meisten sind. Jahr für Jahr liefert die Studie spannende Einblicke in die Lebenszufriedenheit der Deutschen und stellt die Frage: Was macht uns eigentlich glücklich?

Auffällig: Nicht immer sind es die großen Metropolen mit glänzender Skyline oder hohem Einkommen, die an der Spitze stehen. Oft sind es die Städte, in denen das Leben überschaubar bleibt, Beziehungen zählen und Grünflächen den Takt des Alltags bestimmen. Ein Grund mehr, sich die neue Ausgabe genauer anzuschauen – denn sie verrät nicht nur, wer die glücklichsten Deutschen sind, sondern auch, was hinter ihrem Wohlbefinden steckt.

Wer gibt den Glücksatlas heraus? 

Der Glücksatlas wird von der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) herausgegeben – gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und unter wissenschaftlicher Leitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Studie erscheint jedes Jahr und misst die subjektive Lebenszufriedenheit in Deutschland. Grundlage ist eine groß angelegte Befragung, bei der Menschen auf einer Skala von 0 bis 10 angeben, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. Neben dieser Selbsteinschätzung fließen auch objektive Faktoren wie Einkommen, Gesundheit, Sicherheit, Freizeitmöglichkeiten oder Umweltqualität ein. So entsteht ein ziemlich präzises Bild davon, wie glücklich die Menschen in den verschiedenen Regionen und Städten Deutschlands wirklich sind.

Was ist das Ergebnis?

Deutschland ist – trotz Krieg, Inflation und Konjunkturflaute – erstaunlich stabil glücklich.
Der Durchschnittswert liegt 2025 bei 7,09 Punkten – leicht über dem Vorjahr (7,06) und wieder auf Vor-Corona-Niveau. Fast jeder Zweite (48 %) bezeichnet sich als „hochzufrieden“ (Werte zwischen 8 und 10 auf der Skala). 

Auffällig ist dabei die Entwicklung im Osten: Während die Zufriedenheit im Westen nur um 0,02 Punkte stieg, legte der Osten um 0,12 Punkte zu – die sogenannte Glückslücke zwischen Ost und West schrumpft also spürbar.

Im Ländervergleich führt Hamburg mit einem Durchschnittswert von 7,33 Punkten das Ranking an – wie schon im Vorjahr. Es folgen Bayern und Rheinland-Pfalz (je 7,21 Punkte) sowie Nordrhein-Westfalen (7,19).

Am unteren Ende der Skala finden sich Bremen (6,89), Berlin (6,83), das Saarland (6,78) und Mecklenburg-Vorpommern (6,06) – letzteres bildet damit das Schlusslicht im bundesweiten Vergleich.

Ranking 2025 – Lebenszufriedenheit nach Bundesland:

  1. Hamburg – 7,33
  2. Bayern – 7,21
  3. Rheinland-Pfalz – 7,21
  4. Nordrhein-Westfalen – 7,19
  5. Schleswig-Holstein – 7,12
  6. Thüringen – 7,12
  7. Brandenburg – 7,10
  8. Niedersachsen – 7,10
  9. Baden-Württemberg – 7,09
  10. Hessen – 7,02
  11. Sachsen-Anhalt – 6,99
  12. Sachsen – 6,96
  13. Bremen – 6,89
  14. Berlin – 6,83
  15. Saarland – 6,78
  16. Mecklenburg-Vorpommern – 6,06

Besonders interessant: Das Saarland gilt objektiv als Region mit hoher Lebensqualität – doch subjektiv schätzen die Menschen dort ihr Leben deutlich schlechter ein. Hier zeigt sich, wie stark Wahrnehmung und Realität auseinandergehen können.

Warum sind Menschen glücklich?

Der Glücksatlas zeigt klar: Glück entsteht nicht durch wirtschaftliche Stärke, sondern durch Balance, Zugehörigkeit und emotionale Stabilität.

Während der Pandemie hatten vor allem junge Menschen gelitten, doch 2025 ist ihre Zufriedenheit sogar höher als vor Corona (+ 0,11 Punkte). Dagegen sind ältere Menschen (61–74 Jahre) weniger zufrieden – Inflation und Einsamkeit drücken hier auf die Stimmung.

Die Zufriedenheit mit dem Einkommen sank leicht auf 6,6 Punkte, vor allem in unteren Einkommensgruppen. Der gefühlte Abstand zwischen Arm und Reich wächst also weiter.
Auch im Bereich Familie liegt der Wert mit 7,61 Punkten unter dem Vor-Corona-Niveau. Gründe sind der Rückgang von Eheschließungen und Geburten sowie der Anstieg von Alleinerziehenden und Pflegehaushalten.

Ein weiteres interessantes Ergebnis: Deutschland wird emotionaler. Mehr Menschen als früher berichten, dass sie Ärger, Angst oder Glück „oft“ oder „sehr oft“ empfinden. Besonders der Anteil derer, die sich häufig ärgern, stieg in nur zwei Jahren um acht Prozentpunkte auf 30 %.

Wenn Glück weniger von Wohlstand und mehr von Lebensgefühl abhängt, hat das direkte Folgen für Konsum und Markenstrategie. Menschen kaufen nicht mehr, um mehr zu haben, sondern um richtig zu leben. Diese Tendenz stellen wir in vielen Fokusgruppen fest. Es ist keine Konsumverweigerung - eher eine Priorisierung. 

Das zeigt sich in mehreren Trends:

  • Qualität statt Quantität: Menschen investieren lieber in Dinge, die länger halten und sich „richtig“ anfühlen.
  • Sinn statt Status: Produkte, die Werte wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit oder Regionalität transportieren, treffen den Zeitgeist.
  • Erlebnis statt Besitz: Glück entsteht aus Momenten – nicht aus Dingen. Marken, die solche Erlebnisse schaffen, gewinnen Loyalität.

Sinn statt Status: Produkte, die Werte wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit oder Regionalität transportieren, treffen den Zeitgeist.

Erlebnis statt Besitz: Glück entsteht aus Momenten – nicht aus Dingen. Marken, die solche Erlebnisse schaffen, gewinnen Loyalität.

Der Glücksatlas 2025 macht also deutlich: Zufriedenheit wächst, wenn Menschen das Gefühl haben, das Richtige zu tun – im Leben wie im Konsum. Marken, die das verstehen, verkaufen keine Produkte, sondern Lebensqualität.

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