Der erste Job, das erste Gehalt – und plötzlich auch die erste eigene Entscheidung für eine Krankenkasse. Für viele junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren ist das ein wichtiger Schritt, der weit über eine reine Formalität hinausgeht. Denn diese Generation betrachtet ihre Krankenkasse längst nicht mehr nur als Pflichtversicherer, sondern als echten Servicepartner im Alltag.

Digitale Services sind Standard, nicht Bonus

Die Generation Z ist digital aufgewachsen. Für sie ist selbstverständlich, dass auch ihre Krankenkasse auf allen Kanälen erreichbar ist – vor allem mobil. Eine App ist dabei nicht nur ein nettes Extra, sondern der zentrale Dreh- und Angelpunkt. Rechnungen hochladen, Arzttermine organisieren, Gesundheitsdaten im Blick behalten: All das soll intuitiv und reibungslos funktionieren. Wer hier kompliziert wirkt, verliert schnell an Vertrauen.

Datenschutz schafft Vertrauen

Ein zentrales Thema in der Diskussion mit jungen Berufstätigen ist der Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten. Die Teilnehmer:innen unserer Fokusgruppe haben klar formuliert: Transparenz und Sicherheit sind entscheidend. Daten sollen nicht im Ausland gespeichert werden, Zwei-Faktor-Authentifizierung und klare Informationen zum Umgang mit persönlichen Daten sind ein Muss. Ohne dieses Vertrauen kann auch die beste App nicht überzeugen.

Mehr als die Grundversorgung

Viele junge Versicherte erwarten längst mehr als die reine Abwicklung von Pflichtleistungen. Gefragt sind digitale Services wie Video-Sprechstunden, Online-Coachings oder Erinnerungen an Vorsorgeuntersuchungen. Hinzu kommen Zusatzangebote, die echte Mehrwerte schaffen: Fitnesskurse, Mental-Health-Programme oder Bonuspunkte für gesundes Verhalten. Gerade Mental Health wird von dieser Generation stark eingefordert und gilt als genauso wichtig wie körperliche Gesundheit.

Wechselbereitschaft als Risiko

Eines ist besonders deutlich geworden: Loyalität zur Krankenkasse ist in dieser Zielgruppe schwach ausgeprägt. Viele Teilnehmer:innen sind durchaus bereit zu wechseln, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, der Service zu langsam ist oder digitale Angebote fehlen. Das bedeutet: Krankenkassen stehen unter Druck, kontinuierlich in digitale Services und smarte Beratungsangebote zu investieren.

Blick in die Zukunft

Die Vision der jungen Generation ist klar: In fünf Jahren soll die Krankenkasse vollständig digital funktionieren – papierlos, individuell anpassbar und ergänzt durch intelligente Zusatzangebote. KI-gestützte Services, personalisierte Erinnerungen und umfassende Mental-Health-Leistungen stehen ganz oben auf der Wunschliste. Eine Krankenkasse, die diesen Anspruch erfüllt, wird nicht als Behörde wahrgenommen, sondern als moderner Gesundheitsbegleiter.

Warum qualitative Insights so wertvoll sind

Während große quantitative Studien zuverlässig zeigen, was junge Menschen erwarten, macht eine qualitative Untersuchung wie unsere Fokusgruppen sichtbar, warum sie diese Erwartungen haben. Genau diese Tiefe liefert Krankenkassen wertvolle Ansatzpunkte, um ihre Strategien anzupassen – praxisnah, konkret und mit direktem Bezug zum Alltag der Zielgruppe.

Der Report basiert auf mehreren Fokusgruppen mit jungen Berufstätigen, die offen über ihre Erwartungen, Erfahrungen und Wünsche im Umgang mit Krankenkassen gesprochen haben.

ZUM REPORT

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